Gyokuro mal etwas anders
Gern möchte ich euch eine Methode der Gyokuro
Zubereitung zeigen, die ich vor kurzem in der Shengnong Tea Lounge
gezeigt bekommen habe. Dazu habe ich auch noch eine lustige Anekdote über
mich gelernt.
Lange hatte ich keinen Gyokuro mehr getrunken, ich habe
einen sehr guten von Koyamaen zu Hause, aber irgendwie schaffen es
alle anderen Tees immer zuerst in die Teekanne. Als ich dann in
Düsseldorf einen Gyokuro bestellte servierte mir der Chef diesen in
einer kleinen Schale mit Ausguss. Gewundert habe ich mich sehr. Er
goss ein wenig lauwarmes Wasser drüber und trug mir auf ca. 2 min zu
warten.
So viel Blätter und eine so lange Wartezeit? Man lernt nie aus.
Man sollte meinen das beim abgießen der Flüssigkeit
die Blätter auch in der Schale landeten. Diese aber waren wie eine
große Masse zusammen gewachsen und rührten sich nicht. Nur die
Essence des Tees wanderte in die kleine Trinkschale.
Dunkel und vollmundig sah er aus und der Geschmack war stark aber lieblich. Etwas zu grasig aber das lag am Tee. Doch der
lange Nachgeschmack dieser Essence beeindruckte mich sehr.
Nach zweimaligem Aufguss der Essence wanderten die
Teeblätter in eine größere Kanne und konnten hier noch als
normaler Tee getrunken werden.
Dennoch war das Erlebnis toll.
Zu Hause musste gleich mein Koyamaen Gyokuro dran
glauben. Dieser ist schon viel zu lange auf aber das Ergebnis war
einfach der Hammer. Viel besser!
Hatte mich der Gyokuro in der Shengnong Tealounge schon
beeindruckt, so überzeugte mich dieser Tee nun noch 1000 mal mehr.
Trotz der langen Zeit die er schon offen ist, hat der
Gyokuro Tensho immer noch eine dunkle vollmundige Note. Der
Nachgeschmack von dieser Methode hält gefühlt ewig. Selbst ein
Stück Schokolade, was ich brauchte nach so starkem Tee, zerstört
den Geschmack nicht vollkommen.
Nun zu meiner Selbstbeobachtung. Während ich die
kleine Schale mit dem Ausgießer in der Teelounge näher betrachtete
flogen Engelchen und Teufelchen auf meine Schultern und stritten ob
ich diese Schale brauche oder nicht. Ich besitze viele Schalen die in
Form der Schale gleich sind aber keinen Ausgießer haben.
Der Engel meinte diese reichen, der Teufel aber, ein
heimtückischer Kamerad, verstand sich darauf mir zu erklären wie
praktisch dieser Ausgießer doch war. Ich kämpfte also während ich
meinen Tee genoss mit 2 Stimmen.
Bisher hat das Engelchen gesiegt aber der kleine Teufel
ist noch nicht still!
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