Rou Gui Wuji (Yancha) - Herbstlaub und Zimt Geschmack


Es sind die letzten Tage im Herbst, die bunten Blätter werden braun und wie sich die Natur verändert, so verändert sich auch meine Vorliebe bei der Teeauswahl. Die Zeit ist reif für mehr Wärme und gerösteten Tee.

Felsen-Tee aus Wuji und nachgerösteter Oolong aus Taiwan sind bei mir die meist aufgebrühten Blätter im November. Wer schon Einmal Yancha (Felsen-Tee) getrunken hat weiß, dass dieser Tee geschmacklich von Schwarztee weit entfernt ist, aber dennoch einen hohen Fermentationsgrad aufweist. Alle Yancha eint eine mineralische Grundnote. Man sollte dieses spannende Tee-Genre nicht außer Acht lassen. Wie bereits angekündigt möchte ich Euch heute meinen aktuellen Lieblings Yancha (Felsen-Tee) vorstellen, den ich hier im Park, auf einem bemoosten Stein, mit Gingkoblättern und Kapuzinerkresse arrangiert habe.

Es handelt sich um einen Rou Gui aus Wuji, den ich bei Nong Cha in Brüssel erworben habe. Dank der großen Auswahl an Felsen-Tee bei Nong Cha, konnte ich auch schon einige Genre-Vertreter, wie „Da Hong Pao“, „Gao Cong“, „Shui Xian“ etc. probieren und vor Ort verkosten. Vielleicht schaffe ich es demnächst einen kleinen Überblick zu schreiben. 

Aber zunächst zu meinem Favoriten:


Optik:
Es sind breite, nahezu unbeschädigte, leicht gefaltete Blätter die Anlass geben zur Annahme, dass dieser Tee sehr sorgfältig gepflückt und verarbeitet wurde. Die Farbe der Blätter ist gleichmäßig dunkelbraun, nur an der Innenseite etwas heller. Das braune Herbstlaub kommt mir wieder in den Sinn.


Nase:
Schon in trockenem Zustand riecht der Rou Gui komplex-röstig, dunkel, ja fast schon wie schwarze Schokolade. Frisch aufgegossen duftet der Tee nussig-weich, nach Karamell, Honig und Erde. So ein dicht verwobener Duft, dass er fast schon sirupartig zäh zu sein scheint. Doch Optik und Geruch verraten fast nichts über den tatsächlichen Geschmack.

Zunge:
Der Tee überrascht durch seine realistische Zimtnote und dem Wechselspiel aus weichen und kantigen Akzenten. Die Assoziationen reichen von mineralischen Noten, über Zimt bis hin zu würzigem Brot. Aber auch orange, vollreife Früchte lassen sich erahnen. 

Mundgefühl:
Im einen Moment samtig-weich, nicht kratzig... im anderen Augenblick vollmundig-kantig, wird auch das Mundgefühl durch die kontrastreichen Röstnoten dominiert.

Abgang:
Ein Nachhall lang anhaltend und schwer zu fassen. Ich denke an Waldhonig, Blüten, trockene Hölzer und immer wieder Zimt! 














Fazit:
Ein robuster Teecharakter nicht für jeden Tag, aber genau das Richtige um an stimmungsvollen Herbsttagen, Geschichten zu lauschen. 



















Tee Genre:        Yancha Felsen-Tee
Varietät /Kultivar: Rou Gui 
Terroir:         Wuji Gebirge 
Händler/Artikelbezeichung: Nong Cha - Wuji Rou Gui Grade A 
Saison:         Frühjahr 2013
Gramm:         7
Tool: Shui Ping 135 ml von „Life in a Tea Cup“
Temperatur: 95° Celsius

Aufgüsse: 5 Mal

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