Puerh Yiwu Gua Feng Zhai Bing Cha 2016
Ich habe einmal gehört: Puerh sollte man ganz frisch im
ersten Jahr trinken oder es ist besser ihn erst einmal etwas liegen zu lassen.
Aber liegen lassen wirkt nicht, wenn nicht die geeigneten Lagerbedingungen
erreicht werden können.
Durch einen Reisebericht und ein dazugehöriges Angebot habe
ich spontan 50 g von einem ganz frischen jungen Puerh (Yiwu Gua Feng Zhai Bing Cha 2016) bestellt. Und nach
super schneller Lieferzeit konnte ich ihn nun auch ausgiebig probieren, bei
schönem aber nicht zu heißen Wetter, schön in der Natur des Garten sitzend,
mich ganz mal wieder auf diesen speziellen „Jung-Puerh-Geschmack“ einlassen.
Dazu nehme ich oft meine kleine Seitengriffkanne ( 45ml),
die sehr schön gießt und eine für mich angenehme Trinkmenge erzeugt.
In der Tüte finde ich mehrere Stücke von einer Puerhscheibe,
die schon mal sehr schön aussehen, mir aber relativ fest gepresst erscheinen.
Ein Stück (ca. 3g) wird sich dann zögerlich in meiner Kanne „auflösen“.
Ich gieße mit heißem Wasser und kurzen Ziehzeiten. Deshalb
sind die ersten Versuche leicht aber mit typischem Puerharoma. Ich erkenne kräutrige
Noten, dieses typisch jungsheng Aroma und Süße, die sich mit ein wenig
Bitterkeit erfrischend zusammentut.. Sollte ich länger ziehen lassen, wie in
anderen Sitzungen, dominiert auch typisch diese Bitterkeit. Und da ist auch
etwas zitrusfruchtartiges zu erkennen, wie es auf der Packung versprochen wird.
Ich gönne mir das Gießen nach Gefühl, steigere die Zeit stetig, vermutlich im 5s Abstand. Der Pu ist ergiebig und gleichbleibend über die Aufgüsse. Ich bemerke die anregende Wirkung.
Ich gönne mir das Gießen nach Gefühl, steigere die Zeit stetig, vermutlich im 5s Abstand. Der Pu ist ergiebig und gleichbleibend über die Aufgüsse. Ich bemerke die anregende Wirkung.
Diese Puerhs aus Yiwu sind mir schon bekannt und oft sehr
angenehm. Die Balance aus Süße und angenehmer Kraft, die nicht übertrieben
daherkommt, wird je nach Vorliebe, jemand anderen vielleicht „langweilig“
erscheinen. Für mich der eher Dancongs bevorzugt, ist es genau so angenehm. In
wiefern der Pu durch Lagerung dazugewinnen wird, habe ich keine Ahnung. Aber die
feste Pressung lässt eher längere Lagerzeiten nötig werden.
Die feuchten Blätter zeigen sich in einem gleichmäßigen
Grünton, ganz selten ein Hauch von einer braunen Anfärbung. Sie sind meist von
gleicher Größe, einzeln und manchmal sind 2-3 Blätter mit einer Spitze oder
lose Spitzen zu sehen. Sie sind stabil aber weich und ich habe fast keinen
Staub im Sieb.
Ja, so zu genießen ist eine Freude, wenn ich auf nichts
weiter achten muss als wie das Aroma im Krug duftet, wie der Geschmack sich im
Schälchen entwickelt.
Mein Blick geht zu einer Kiefer im Garten des Nachbarn, die
hochaufragend steht und sich doch nicht wichtignehmend in den Vordergrund
drängt, ab und zu in einem Sturm mal einen Ast verliert aber in meiner Erinnerung
schon ewig so genauso dasteht.
Und, um auf meinen Anfang zurückzukommen: Es hat sich gelohnt,
diesen Puerh jung zu probieren. Solch kleine Mengen eignen sich eh nicht zum
Liegenlassen. Aber es soll ja auch in meinem „Lager“ Proben geben, die wie
schwere Steine liegen, weil sie mir eben zu jung, zu heftig, aber eben kaum
Chance zur Lagerung bei mir haben.
Der blog mit dem Reisebericht aus Yunnan hat mir durch seine
vielen Bilder und Geschichten so sehr gefallen, dass ich ihn hier zum Schluss
einfach noch mal erwähnen wollte.
Link:
8 Teile, die zum Teil auch erst noch erscheinen werden, wenn
ich das hier schreibe.
Nach der Reise noch einmal die Ereignisse in Erinnerung zu
rufen um sie dann mit Bilder zu verbinden und daraus einen Beitrag zu formen,
noch einmal die Gerüche zu erinnern, die zum Teil überwältigend waren, wie mir
geschrieben wurde… kann ich nur empfehlen zu lesen.
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