Besuch im Bonsaigarten Ferch – Nachmittag
Zur Mittagszeit, mit Gyokuro - Tee - Geschmack am Gaumen,
ging ich noch einmal durch den Ort, zuerst am See entlang und dann mitten
hinein.
Eine Kirche, alte Reihenhäuser von 1630, strohgedeckt,
Lokalitäten zum Verweilen …
Jetzt war der Ort auch belebter, Leute liefen aufgeregt
durcheinander, es war Musik zu hören.
Ein Platz war mit Zelten angefüllt, vor denen Leute in
Mittelalterkostümen verschiedenes verkaufen wollte. Es wurde flaniert und sich
unterhalten. Ritter waren da, die sich mit Schwertern in der Hand, erklärten,
wie man sich gut verteidigen könnte. Auf einer Bühne wurde passende Musik
gespielt. Und davor waren allerhand Leute beim Essen und Trinken anzutreffen.
Ich sah mir das eine Weile mit an, ging dann aber lieber
noch in ein kleines Museum, um mir dort Bilder einiger „antiker“ ortsansässigen
Künstler anzuschauen.
Das „Museum der Havellänischen Malerkolonie“… ist nicht sehr
groß aber einige Bilder sind interessant und ich versuchte sie wie den
Teegarten zu betrachten.
Im japanischen Teegarten zu sitzen und seinen Tee mit Ruhe,
bewusst zu genießen, ist allein sehr schön. Aber diesen Anblick und den Tee mit
jemandem zu teilen, ist noch schöner. Und deshalb hatte ich für den Nachmittag
eine Verabredung, wieder im Bonsaigarten geplant.
Noch einmal gingen wir durch den schön angelegten
Bonsaigarten und zeigten uns Ecken und Blickwinkel, die mir am Vormittag
entgangen waren.
So viele kleine Bäume. Die alle eine Geschichte erzählen könnten,
die in sie hineingebunden und gepflegt wurde. So viele verschiedene Sorten…
Nun saßen wir am großen Tisch, da die anderen Plätze gerade
belegt waren und tranken gleichzeitig zwei verschiedene japanische Teesorten.
Ich hatte mich für einen Kabuse Schincha Flugtee aus Kagoshima entschieden, der
sehr schön frisch, süß und fruchtig daherkam, der aber natürlich auch etwas
herber, kantiger war gegenüber dem Kirishima Tennen Gyokuro aus Kyushu, den
meine Frau wählte, auch weil ich ihn ihr empfahl.. Dieser war wirklich sehr
schön weich und süß, sehr elegant, wie ich in der Beschreibung lesen konnte,
hatte aber nicht zu viel von dem speziellen Aroma, was der Gyokuro Tama Homare
vom Vormittag so besonders abhob.
An der Färbung des Aufgusses waren beide deutlich zu
unterscheiden, geschmacklich sehr schön verschieden und die feuchten Blätter
dagegen fast ähnlich, weich, grün ohne Fehler und beim Shincha ein Stiel mit
dabei…
Dazu nahmen wir etwas Kuchen und einen sehr interessant
angerichteten Teller mit Naschibirnen und Vanillesoße, die frisch und fruchtig
gut zum Tee passten.
So wie ich am Vormittag die Ruhe genießen konnte, war mir am
Nachmittag das Gespräch angenehm.
Die Zeit verging wie im Fluge und mit einem angenehmen Tee –
Nach – Geschmack am Gaumen, machten wir uns auf den Heimweg.
Bilder, die ich dort in Ferch erblicken konnte, werden als
Erinnerung bei zukünftigen Teesitzungen wieder erscheinen und in die Ruhe
versetzen, wie ich sie dort erleben durfte.
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