Blick in meine Teeschale – yellow dragon
Tee ist Geschmack...
Tee ist aber auch Gefühl.
Im Chinesischen wird oft über die
Energie gesprochen, die dem Tee innewohnt. Das kann ein gutes Gefühl sein aber
auch ein weniger gutes.
Geschmack kann man in Bereiche zerlegen, denen man dann
Namen zuordnet.
Das Gefühl ist da, entzieht sich aber oft der Beschreibung,
wenn man zu genau hinschaut...
Es gibt für mich ein Trio aus drei Teetypen, die an ihrer
Spitze den mir liebsten, den gelben Tee mit dem Grünen und dem Weißen
verbinden. Und das ergibt sich für mich rein aus dem Gefühl her, dass ich beim
Trinken beobachte. Oft ist es der Gelbe, welcher etwas in Richtung weißer Tee
tendiert, der mir besonders gut schmeckt und angenehm im Magen ist.
Gut verarbeitete gelbe Tees sind selten und ich bin immer
froh einen schönen gefunden zu haben. Dieser hier, „Yellow Dragon“, kommt aus
der Provinz Yunnan, aus der Nähe der Stadt Puerh. Schon die trockenen Blätter
sehen interessant mit ihrem Farbspiel aus und duften angenehm zurückhaltend.
Früh am Morgen trinke ich oft einen leichten, dünnen Tee,
besonders dann, wenn es nur so nebenbei ist. Guter Tee bewältigt auch diese
Aufgabe und bietet mir Geschmack über mehrere Aufgüsse hinweg. Und dabei habe
ich festgestellt, dass der gelbe Tee für mich sehr schön dafür geeignet ist, ganz besonders, was das Gefühl
im Magen betrifft.
Und ich mag diesen leichten, weichen, Geschmack mit
vielleicht noch etwas hellen Früchten und leichten Kräutern darin. Dazu ist
dieser yelow dragon auch sehr ergiebig.
Ich könnte ihn natürlich auch nachmittags, hochdosiert im
Gaiwan als Kungfucha gießen. Dabei entstehen dann stärkere Aromen wie
gelbfleischige Früchte mit entsprechend dicker Textur, etwas Honig und
keinerlei Bitterkeit. In den späteren Aufgüssen bemerke ich dann leichte
Astringens an der Zunge. Auch sehr schön, aber ich finde für den Nachmittag
meist eher den Geschmack eines Oolongs in meiner Teeschale interessant.
Nachtrag: Zukünftig werde ich unter dieser Überschrift
vielleicht öfters einfach nur mal einen schönen Tee vorstellen, den ich gerade
gern trinke, ohne dass ich zu genau darauf eingehen muss, was alles drumherum
gehört.
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