Krabbenhueters Jahresrückblick 2017
„Nichts ist
beständiger als der Wandel“ *
Es ist also normal, dass sich der Teeweg verändert. Und doch
ist es oft auch etwas unbequem, wenn das passiert. Für mich die große Frage,
wie weit man dem Weg einfach folgen kann und wo man dann doch etwas nachhelfen
sollte...
Der Tee, der mich 2017 am meisten beeindruckte und das
sowohl positiv als auch negativ, war natürlich der Puerh, und zwar speziell
der, der sich „gushu“ nennt. Obwohl bei einem solch umfangreichen Teegebiet das
eigentlich auch nicht verwunderlich ist. Überraschend war für mich nur, dass
ich mich 2017 eigentlich gar nicht mit Puerh beschäftigen wollte. Wenn man dem
Weg eben die Zügel in die Hand gibt, muss man auch mit Überraschungen rechnen.
Bestätigt hat sich für mich, dass ich von den ganz jungen
sheng Puerh oft eben nicht so begeistert bin, dass ich es schon etwas gereifter
mag, dass ich aber auch, ohne es alternativ zu nennen, einen gut verarbeiteten
shu Puerh genießen kann.
Vielleicht besonders positiv erwähnenswert der 10 Jahre gelagerten Xi Gui - Gushu Sheng Puerh, Gushu ,
den ich hier in einem Beitrag beschrieben habe.
Da sich dieses Thema nun dem Ende zuneigt, werde ich 2018
dann wieder meinen ursprünglichen Plan angehen, also doch etwas dem Weg
nachhelfen, und mich wieder mehr mit Oolongs beschäftigen (ohne allerdings
nicht ab und zu mal einen guten Puerh zu genießen).
Bei Oolong kann ich einfach sagen, dass er mir gefällt und
keiner wird mich auf dieses Geflecht an Problemen stoßen, dass immer mit Puerh
verbunden ist, angefangen bei Herkunft und Verarbeitung, bis hin zu
Authentizität und Fälschung.
Natürlich spielt auch bei Oolong Herkunft und Verarbeitung
eine Rolle. Da kann ich aber einfach am Teetisch entscheiden, was mir gefällt
und oft werden dass alle anderen auch einfach so akzeptieren.
Zur Frage nach dem ungewöhnlichsten Teegast 2017 möchte ich
gern auf meinen Beitrag über meinen Besuch bei Chentee in Berlin ( jetzt: Mountain Tea House)
verweisen, weil ich dort so interessant unterhalten wurde
und sehr viel über Tee erfahren konnte. Und wer schon mal bei Chentee war, weiß was ich meine. Obwohl, eigentlich
zählt das nicht, weil ich ja der Gast war. Außer ich nehme meinen ersten Besuch
dort im Dezember 2016 einfach mit dazu, weil ich da kurzzeitig hinter den Tisch
durfte, um einen Alishan aufzugießen.
Kein Jahresrückblick 2017 über Tee ohne Erwähnung dieses
blogs:
Ich danke einfach der Geduld der Leser, die, meist
kommentarlos, meine ersten Gehversuchen auf diesem blogweg verfolgten, diese
ersten, oft überschwänglichen, von einer gewissen Unruhe des „Los werdens“
geprägten Beiträge zur Kenntnis nahmen und mich wortlos dazu inspirierten,
einfach weiterzuschreiben, meine Teeerfahrungen in Beitragspäckchen zu füllen
und mit Bildern zu dekorieren, die mich oft genug vom eigentlichen Teegenuss
etwas ablenkten.
Das war mein Haupt- „Tee Learning“ 2017. Und ich habe viel
dadurch gelernt und dazu gewonnen.
Andere „Learnings“ sind bei mir oft unscheinbar und, wie zum
Beispiel beim Taijiquan – Pushhands, in nur stetig kleinen Veränderungen
vorsich gehende Learnings. Und doch gerade im vergangenen Jahr habe ich viele
Rückmeldungen von anderen dazu erhalten, die besagen, dass ich mich deutlich
weiterentwickelt habe.
Eigentlich wollte ich im Sommer 2017 ein „Ball – Taiji“
Seminar besuchen. Aber das fiel wegen mangelnder Beteiligung leider aus, so
dass ich, wie so oft, durch Selbstlearning wahrscheinlich mehr erreicht habe,
als mir dort möglich gewesen wäre.
Und für 2018 habe ich mir ein wieder anderes Thema
ausgesucht, dass ich hoffentlich im Sommer bei einem Wochenendseminar zum
Höhepunkt führen werde. In der sogenannten „Emei – Methode“ sind viele kleine
Ideen enthalten, die ich gern für mein Taijiquan – Qigong näher betrachten
würde. Aber ich glaube, dass das eher wenige andere interessieren wird.
Nach dem vielen Text gibt es jetzt erst einmal einen Tee,
der mich wärmt und erfrischen soll. Und dafür scheint mir der ...xyz... Oolong
sehr gut geeignet zu sein.
* Zitat frei nach Heraklit von Ephesus – ca. 540 bis
480 vor Chr.
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