Kleine neue Teekanne
Ein Spaziergang in Berlin Friedrichshain führte mich nach
längerer Zeit mal wieder am BOHEA – Teeladen in der Niederbarnimstraße vorbei.
Vom Lärm einer großen Straße abgeschirmt, finde ich in dieser kleinen
Nebenstraße eine ruhige Oase des Tees, die jedem Liebhaber das Herz höher
schlagen lässt. Eine große Auswahl an wirklich interessantem Teegeschirr zog
mich sofort wieder in seinen Bann. Für jemanden wie mich, der kein Sammler ist,
und eigentlich für jede Teesorte schon eine Kann besitzt, eine Herausforderung.
Da ich sehr oft nur für mich allein gute Tees aufgieße,
suche ich gern nach besonders kleinen Kannen, die für das konzentrierte
Teeaufgießen gut geeignet sind. Bei BOHEA sprangen mir da sofort mehrere Kannen
ins Auge, was allein schon ungewöhnlich ist. Dazu kam dann noch, dass diese vom
Farblichen her sehr gut zu meinem „Jan Kollwitz Teller“ zu passen schienen.
Diese Kannen gab es in verschiedenen Größen. Und jede war von der Gestaltung
her auch etwas verschieden, also bestimmt in Handarbeit hergestellt. Da ich
mich für die Kleinsten interessierte, vermutlich 50 ml, konnte ich mich
zwischen drei Tüllenformen entscheiden.
Als besonders geeignete Teesorte für diesen unglasierten
Kannentyp wurde mir vom Verkäufer weißer Tee empfohlen. Weiterhin könnte man
auch jungen Shengpuerh probieren, an den ich selbst auch speziell dachte. Eine
Kanne rief besonders laut ( auch von der Tüllenform her ) und so kaufte ich sie
...
Da unglasierte Kannen stark mit dem Tee interagieren, ist es
wirklich günstig, sie nur für eine Teeart zu verwenden. Ich lasse sie meist
mehrmals mit der entsprechenden Teesorte längere Zeit im Wasser stehen, so dass
die Oberfläche, die in diesem Fall sehr rau ist, den Tee schon mal etwas aufnehmen
kann und gleichzeitig eine Reinigung von der Herstellung erfolgt.
Dann goss ich einen ersten Tee darin auf.
Da ich weißen Tee momentan nicht so oft trinke, weil er für
mich einen eher kühlenden Charakter hat, suchte ich erst einmal einen einfachen
Shumei heraus, der aber sehr gut wirkte, gefolgt von einem gelagerten Baimudan,
der mir auch sehr schön und deutlich aromatisch schmeckte.
Interessant sollte dann der direkte Vergleich einer Teesorte mit Porzelangaiwan und dieser neuen Kanne werden. Dazu kam dann noch einmal dieser Schoumei zum Einsatz, wobei ich Blätter raussuchte und die langen Stiele wegließ.
Interessant sollte dann der direkte Vergleich einer Teesorte mit Porzelangaiwan und dieser neuen Kanne werden. Dazu kam dann noch einmal dieser Schoumei zum Einsatz, wobei ich Blätter raussuchte und die langen Stiele wegließ.
Da beide Gefäße etwa 45ml Fassungsvermögen besitzen, nahm
ich 1g Tee und etwa 1 Minute Ziehzeit bei 90 Grad heißen Wasser. Und ich muss
sagen, dass ich einen geringen Unterschied feststellen konnte. Zum Ersten
wirkte der Tee aus der Kanne etwas heißer. Dadurch ergaben sich aber auch
Wirkungen. Ich empfand den Tee aus der Kanne etwas deutlicher, kräftiger,
fruchtiger. Der Tee aus dem Gaiwan wirkte etwas blasser aber auch etwas
weicher. Nun ist das natürlich nicht objektiv. Aber ich finde, dass es
irgendwie unentschieden ist, weil beide Seiten durchaus Vorteile haben.
Die Ergebnisse zeigen mir, dass diese kleine Kanne sehr gut
für weißen Tee geeignet ist. Nur würde ich mir wahrscheinlich doch zu einer
etwas größeren raten, da ich weiße Tees nicht so konzentriert aufgieße wie zum
Beispiel Puerh, wo ich bei kurzen Ziehzeiten der Entwicklung des Geschmacks
mehr Beachtung schenke.
Oh wow, die Kanne ist traumhaft! Auf meiner Wunschliste steht auch seit langem eine Einmann-Kanne =) Eigentlich aus Porzellan, da ich sie gern für alle Tees benutzen würde, aber jetzt wo ich die Mini-Tonkanne sehe bekomme ich wirklich "Appetit" auf eine solche. Darf man nach dem Preis fragen?
AntwortenLöschenAls Einmannkanne (klingt lustig wenn man heutzutage "Einfraukanne"sagen sollte:-) würde ich eine Porzelankanne empfehlen oder eine aus Ton, die innen glasiert ist. Meine Kanne ist ohne Glasur und auch sehr rau, so dass sie für eine Teesorte empfohlen wird und momentan noch der Austausch darüber geführt wird, welche. Jedenfalls bin ich der Meinung, dass der Tee nicht so heiß dyrin gegossen werden sollte. Da hat jeder seine Meinung dazu und die chinesische ist auch sehr komplex und asiatisch verschlüsselt...
AntwortenLöschenDer Preis ist hoch, weil es Handarbeit von einem Tchechischen Meister ist und kleine Kannen genausoviel Arbeit machen wie große, 75€.
Die habe eine ähnliche Kanne und nehme meine für die Kohle gerösteten Oolong Tees.
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