“Maison des trois Thes” - Paris
In einer fremden Stadt unterwegs zu sein, im heißen Sommer,
mit einem ungenauen Stadtplan, auf der Suche nach der empfohlenen Teelokalität…
Sich durch Irrungen und Verwirrungen nicht abbringen zu
lassen vom Ziel, ihn zu finden...
Dabei die anderen Menschen beobachtend, wie sie sich in
dieser großen Stadt bewegen, ihren Interessen nachgehen...
Um dann endlich vor dieser Tür zu stehen, zu klingeln, und
mit freundlichem Lächeln gefragt zu werden, welches die eigenen Interessen
wären...
Nun endlich angekommen zu sein, am Ziel, sich an einen
schönen Tisch setzend, den Lärm der Stadt, der Welt da draußen abzulegen,
diesen Raum genießend, mit all seinen schön angeordneten Dingen, noch nicht
endgültig begreifend, nun endlich da zu sein...
Ich bin in Paris, dieser unglaublich beeindruckenden Stadt
an sich, speziell im „Maison
des trois Thes”. Und dass ist kein Teeladen im herkömmlichen Sinne. Es
ist auch kein Teerestaurant, wie man es sich so vorstellen könnte. „Maison des trois Thes”
ist einer dieser Orte, die man erst aufsuchen sollte, wenn
man schon etwas Erfahrung mit Tee als Summe aus Anbau, Verarbeitung,
Zubereitung und Genuss gesammelt hat, um zu verstehen, was dort angeboten wird.
Oder aber man ist ganz ahnungslos und interessiert an Geruch, Geschmack,
Ästhetik und Kultur und lässt sich dort unvoreingenommen in dieses Thema
einführen.
Die Teekarte ist beeindruckend, fast beängstigend
umfangreich und lässt mich etwas ratlos allein. Doch nach geduldiger und
erfahrener Beratung finden wir zwei Tees, die sehr gut zu uns passen werden.
Für meine Frau einen Taiwan Alishan Oolong und für mich
einen ...Mei Shan Gao Shan Cha Oolong (Nr. 12 – 1996)... .
Der erste Schritt der Zubereitung wird uns dann gezeigt, der
erste Aufguss für uns zubereitet, so dass wir erst einmal genießen dürfen. Dann
übernehme ich selbst die weiteren Aufgüsse, versuche mich an dem Gefühl für die
rechte Ziehzeit zu halten und genieße es einfach, da zu sein und den Ort zu
erleben.
Immer wieder kommt jemand vorbei und fragt nach unserem
Befinden, erzählt etwas über den Ort und wie die Tees dahin kommen, uns werden
Bilder gezeigt, wo dieses Teelokal erwähnt wurde, mit wem zusammengearbeitet
wird, um geschmackliche Verbindungen zu anderen Künsten herzustellen.
Die Zeit vergeht und die Tees sind ergiebig, Aufguss auf Aufguss
folgen einander, bis wir uns dann doch entschließen, weiterzuziehen, nicht ohne
auch doch etwas Tee als Erinnerung mitzunehmen ( eben diesen Mei Shan …). An
der Kasse noch kurz auf den blog
verweisend, übergebe ich meine Visitenkarte und kann es mir auch nicht
versagen, noch kurz ein Bild von meinem heimischen Teeplatz zu zeigen, dass mit
Interesse betrachte wird.
Bilder vom Innenraum kann ich leider nicht zeigen, denn zu
Fotografieren ist dort nicht erwünscht und ich respektierte das auch.
Aber im web findet man leicht einige Bilder, wenn man den
Namen suchen lässt.
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